Die Maschinen und Computer werden einen großen Teil der bisher von Menschen verrichteten Arbeiten übernehmen. Wir werden für viele Menschen keine klassischen Jobs mehr haben. Das birgt Chancen wie Risiken. In der CK*Trends-Ausgabe „Automatisierung“ haben wir das ausführlicher beleuchtet.
Aber auch jene Jobs, die erhalten bleiben, werden sich radikal verändern. Die Zeiten der Großraumbüros und intellektuellen Legebatterien sind ein Relikt einer bald vergangenen Zeit. Es waren die Akten, Papiere und Festnetztelefone, die den Mensch an seinen Schreibtisch gezwungen haben. Das Mobiltelefon hat den ersten Befreiungsschlag geliefert, die Digitalisierung der Akten und des Briefverkehrs hat den finalen Durchbruch ermöglicht.
Wo auf Personen wie auf Dokumente ortsunabhängig zugegriffen werden kann, gibt es nur noch wenige Gründe, warum die Belegschaft eines Unternehmens in fixen Ritualen sich jeden Morgen nach beschwerlicher Anfahrt um 8:30 Uhr an einem bestimmten Ort zusammenfinden muss, um dann nebeneinandersitzend jeweils den eigenen Tätigkeiten nachzugehen, um gegen 17:00 Uhr gemeinsam wieder aufzubrechen.
Viele Tätigkeiten können von jedem Ort der Welt ausgeübt werden und die gemeinsamen Absprachen finden dann in effizienten Videokonferenzen per Smartphone statt. Technologien, die in komplizierter und technisch unausgereifter Weise bis vor wenigen Jahren nur großen Konzernen zur Verfügung standen, sind heute für jeden Freelancer mit seinem Smartphone in 4K-Auflösung möglich. Man arbeitet gemeinsam und zeitgleich an den gleichen Dokumenten, schaut sich dabei dennoch in die Augen - und so wurde auch dieser wichtige zwischenmenschliche Aspekt der Mimik digitalisiert.
Meine eigene Firma existiert inzwischen weitgehend digital. Ein Büro haben wir nur noch für gelegentliche Treffen, die sich aber mehr und mehr ausdünnen und digitalisieren. Früher bin ich um 5 Uhr aufgestanden, zwischen 1,5 und 3 Stunden an die Börse nach Frankfurt gefahren, saß dort bis in den Abend in einem fensterlosen Börsensaal mit wenigen dutzend –immer den gleichen Personen – im Austausch über Informationen und Wertpapiere. Die Welt da draußen ging an uns - bis auf ein paar Ticker-Meldungen - vorbei. Heute bin ich selten, und dann meist aus nostalgischen Gründen an der Börse.
Ich arbeite vom Home-Office, aus dem Garten, dem Hotelzimmer oder dem Stuhl am See mit Blick ins Grüne. Dabei bin ich nur einen Tastendruck von meinen Mitarbeitern, Kollegen, externen Partnern und Kunden entfernt. Per Mail, Chat, Videokonferenz oder Telefon kann ich sofort mit jedem in Kontakt treten, wo in der Welt er sich auch gerade aufhält. Genau so arbeiten meine Kollegen.
Das bedingt ein Umdenken auf beiden Seiten. Mitarbeiter, die über Jahrzehnte nur Druck und Belohnung kannten, sich in diesem System arrangiert haben und sich ihre Freiräume ermogeln mussten (Krankmeldung etc.), müssen ebenfalls umlernen und die neuen Freiheiten nach einem eventuellen Wechsel zu einem modernen Unternehmen nicht missbrauchen, sondern die Chancen auch für sich zu nutzen. Unternehmen UND Mitarbeiter, die zu diesem neuen Arbeitsmodell nicht bereit sind, werden in der sich schnell verändernden Zeit als erste auf der Strecke bleiben.
Kein modernes Unternehmen – und das sind die, die überleben werden – wird sich Mitarbeiter leisten wollen, die ihre Freiheiten missbrauchen und kein kluger Kopf wird sich weiter von einem schlecht gelaunten Vorgesetzten mit vielleicht geringerer Fachkompetenz herumschubsen lassen, wenn sich andere Optionen bieten. Smarte Firmen und smarte Köpfe werden zusammenfinden und auch künftig eine Arbeitswelt mit einer großen Freiheit und einem sehr befriedigenden ganzheitlichen Lebenskonzept für die Menschen, die diese Firmen bilden, bereitstellen.
Davon profitieren die Mitarbeiter, die Firmen und natürlich jene Firmen, die die benötigten Ressourcen für diese neuen Arbeitswelten bereitstellen. Das sind nicht mehr Büroartikelhersteller und Kopiergeräteproduzenten, sondern Cloud-Anbieter, Telekonferenzsysteme und auch jene Firmen, die weltweit flexible Arbeitsräume anbieten für jene, denen es im Stuhl am Strand zu unbequem ist.
Schauen wir mit Dr. Wenzel auf die Zukunft der Arbeit und seine Gewinner.
Mit den besten Grüßen aus dem Home-Office
Ihr
Dirk Müller
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Die Einzelstudien beinhalten neben der exklusiven Trend-Studie von Dr. Eike Wenzel und dem Institut für Trend- und Zukunftsforschung, ausführliche Aktienanalysen der interessanten Unternehmen aus dem Sektor der Automatisierung mit Blick auf die Strukturen, die Bilanzen und die aktuelle charttechnische Situation.
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Kommentare
zuerst mein allerherzlichsten Glückwunsch zu der Auszeichnung für Sie und Ihr Team zum besten deutschen Fonds.
Ja ich gebe es zu, ich bin auch schadenfroh, ich darf das sagen ob der ganzen Schreiberlinge, die versucht haben, Sie selbst, ihren Fonds und Ihren Ansatz in Misskredit zu bringen. Denen haben Sie´s gezeigt. DANKE.
Bei aller "Arbeit vom Laptop aus am Strand" ich umschreibe es mal so - trifft eine solche Arbeit meiner Meinung nach nur für wenige Leute zu. Ich selbst bin selbständig und beliefere Handwerker mit ausgesuchten Fachprodukten. Meine Kunden fahren jeden Tag zu ihren Kunden, wühlen in Kellern rum, kriechen auf Dachböden umher und reinigen unter anderem dass, was Mitmenschen in unglaublichem Zustand verlassen. Da ist nix mit online, da sind Handschuhe und Blaumann und Gesichtsschutz angesagt. Und diese Kunden setzen sich auch am Abend nicht mehr an den PC und loggen sich auf irgend welchen Webseiten ein, sondern die haben meine Nummer eingespeichert und rufen kurz an, wollen teils auch erzählen, welcher Mist wieder passiert ist und sagen zum Abschluss - Ach schick mir morgen doch mal 3 Karton.....Adresse hast Du ja...
Noch ein Gedanke, aktuell "jammern" die US Staatsbediensteten in deutschen Medien, weil ca 35 Tage kein Gehalt gezahlt wurde . Es ist von "Schlange stehen bei Tafeln, nicht genug zu Essen haben und geplatzten Krediten die Rede. Au Backe, was passiert, wenn es mal richtig scheppert?
Mit der richtigen Auswahl des Cloud Anbieters ist das alles möglich. So eine riesen Umstellung geht nicht von heute auf morgen, dahinter stecken riesige Planung und kompetente IT'ler.
Bei Skype for business ist meiner tritt meiner Meinung nach der zwischenmenschliche Aspekt nicht zu kurz, intensive Zusammenarbeit, gerade in Projekten, ist sogar einfacher denn je mit o365.
Ich finde schließe mich voll und ganz der Meinung von Herrn Müller an, das ist die Zukunft. Cloud Anbieter und IT Unternehmen werden weitere große Fortschritte erzielen und vieles vereinfachen, sodass die digitalisierung im Business voranschreitet. Wer nicht mitzieht ist eben raus.
Mein Frühstücksbrötchen kann ich auch nicht einfach runter laden oder am 3-D-Drucker produzieren. Das macht der Bäcker mit Gesellen und Lehrlingen komplett offline. Lohn- und Gehaltsabrechnung usw. sind bei vielen Handwerkern schon längst ausgelagert. Kostenangebote mu0 der Chef allerdings nach Begutachting selber machen. Videokonferenz ist in Deutschland noch völlig unüblich obwohl schon seit ca. 20 Jahren möglich (ohne Bild).
Am Strand kann man natürlich prima über E-mail ein Bier vom Strandcafe bestellen. Bei zu starker Sonnenstrahlung ist der Monitor allerdings schlecht zu lesen bzw. macht kein Spass.